Ist Regieren ohne das Wohlwollen des Militärs, der Geheimdienste und der Kriegs-Waffenlobby im Westen überhaupt noch möglich? Armeen, Nachrichtendienste, Rüstungsproduzenten und Logistik-Lieferanten benötigen Konflikte, um ihren Einfluss und den Geld-Zufluss zu sichern. Zugleich verfügen CIA, NSA, BND etc. über beste Informationen über alles und jeden, natürlich auch über Politiker sowie andere einflussreiche Persönlichkeiten.
27.000 PR-Berater arbeiten lt. Schweizer Tagesanzeiger hauptberuflich für das US-Militär. Die PR-Firma Bell Pottinger erhielt vom Pentagon 540 Millionen US-Dollar für die Produktion von Fake-Terroristen-Videos, lt. Ron Paul Institute |
Auffällig ist, dass Russland seinen Verteidigungshaushalt 2017 gekürzt hat. War dies ein Fehler? Wollen die USA mit dem Angriff auf Syrien Russland signalisieren, es müsse schön weiter "Feind" bleiben? Also bitteschön mehr für Rüstung ausgeben? Ohne ernsthafte Gegner lassen sich nur schwer immer höhere Rüstungsausgaben vermitteln. Folgende Zahlen verdeutlichen die derzeitigen Dimensionen: Militärausgaben der USA 2016: 611 Milliarden US-Dollar; Ausgaben Russlands 2016: 69,2 Milliarden Dollar. Die Vereinigten Staaten - ohne die anderen NATO-Mitglieder und zahlreiche weitere weltweite Verbündete - geben also nahezu das Neunfache(!) aus. Quelle: Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI). Das von der schwedischen Regierung gegründete Institut wurde 1982 mit dem UNESCO-Preis für Friedenserziehung ausgezeichnet.
Bereits US-Präsident Dwight D. Eisenhower wante in seiner Abschiedsrede vor der Macht des militärisch-industriellen Komplexes: "Wir in den Institutionen der Regierung müssen uns vor unbefugtem Einfluss – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potenzial für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen." [zitiert nach Wikipedia]
zentrale Ausschnitte & Hintergründe zur Rede des zweifachen US-Präsidenten Eisenhower, eingebettetes YouTube-Video, eingestellt von US National Archives, 03:16 Minuten
Von unseren Alpha-Journalisten, wie Claus Kleber, vom ZDF heute-journal, Kuratoriumsmitglied der Stiftung Atlantik-Brücke darf man solche warnenden Worte wohl weniger erwarten. Zitiert nach Wikipedia: "Seit 1990 finden [von der Atlantik-Brücke organisierte] jährliche Expertengespräche mit dem United States European Command statt, bei denen deutsche und amerikanische Generäle mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammenkommen." (eine weitere interessante Stelle hier)
Warum wird im TV und in den großen Zeitungen und Magazinen so selten die entscheidende Frage "Cui bono? - Wem nutzt es?" gestellt?
Nachtrag [07.06.18]: Dieser erstklassige Vortrag des Journalisten und Dokumentarfilmers Dirk Pohlmann beleuchtet das Verhältnis Rechtsstaat versus Machtstaat. Eine wahre Tour de Force über den Tiefen Staat mit handelnden Personen wie Olaf Palme, Aldo Moro, Eisenhower, Kennedy, Buback ... Eine diskutierte These: "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet."
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Bildquelle Helikopter: Wikipedia. Grafik, Text: rw · Die Skurrilen wünschen: Skurrilen Tag!