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Dienstag, 15. Dezember 2015

Verschwörungs-Theoretiker behauptet: WDR hat Popmusik-Redakteur

Popburg / Dünnschall. Geht es Ihnen wie unserem Chefreporter, wenn er in der Frühe den Astralkörper in seinen Kleinwagen wuchtet? Sobald er das Autoradio anknipst, bluten ihm die Ohren. Manchmal verkleben seine feinen Lauscher sogar. Jeden Morgen belanglose Pop-Pampe! Zu grässlich. Zu monoton. Vor allem: Zu oft gehört.

Musik gibt es. Außerhalb der ARD-Popwellen


Dabei ist Musik Kultur. Und es gibt wundervolle Musik. Überall wird sie gespielt, von tollen Künstlern und Musikern. Gehen Sie raus in die zahllosen Veranstaltungsorte in Köln, in Hamburg, in Berlin, in München. Auch in den kleineren Städten und Städtchen, sogar auf dem Land erschallt sie: Musik! Richtige Musik! Von echten Menschen. Vielseitig. Bunt. Laut. Leise. Nuanciert.


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Bild: angebliches Beweisfoto fotografiert von Verschwörungstheoretiker Frank Z.

Klar ist, für die Pop-Pampe im Radio kann kein Mensch verantwortlich sein. Das sagt einem der Verstand. Zumindest nicht zu den Hauptsendezeiten, wenn die Hörer zur Arbeit fahren, Kaffee trinken oder ihr Geld verdienen. Doch was geschieht gestern Mittag? Frank Z. stolpert in unser Büro. Und er hat uns etwas mitzuteilen.

Die irre Aussage des Frank Z.: "Menschen, Popmusik-Redakteure, zerstören die Musik-Kultur."


Besorgt fragen wir nach. Haben wir uns verhört? Klar, es gibt Musikredakteure. Das sind jene beherzten Mitarbeiter der Sender, die für die Klassik-, Rock-, Hardrock-, Jazz-, Techno-, Singer-Songwriter- und sonstige Restinselchen zuständig sind. Inselchen, die drohen vom Pop-Gepampe ins Vergessen geblubbert zu werden. Aber einen Popmusik-Redakteur? Den kann es nicht geben! - "Doch, doch!", ruft Frank Z. "Es gibt einen Popmusik-Redakteur! Auch beim WDR! Der ist für die Popmusik-Auswahl verantwortlich."

Jetzt merken wir, Frank Z. ist völlig übergeschnappt. Wie können wir helfen? Wissen wir doch, dass die Pop-Pampe für den Westdeutschen Rundfunk in gefrorenen Quadern mit einer Kantenlänge von exakt 3 Metern angeliefert wird. Das Ganze taut dann in der UKW-Welle von 1Live und WDR 2 und wie sie alle heißen über Monate auf. Natürlich geschieht dies genauso beim BR, beim NDR, bei RBB, MDR, SR, HR, SWR und allen anderen Endlosschleifen-Radio-Stationen.

Menschen, ARD-Hörer wie Mitarbeiter, sind nur die Opfer


Jeder in der Branche weiß: Es sind Automaten der Musikindustrie, welche die obersten Ränge der Charts erst vervielfältigen und dann zerhäckseln. Das Resultat wird danach mit ein paar sogenannten immer gleichen "Klassikern" des Pop verquirlt, gepresst, schockgefroren und ausgeliefert.

Hunderte Millionen Euro Beiträge fürs Radio leider nicht genug


Das ist unser Schicksal. Hunderte Millionen Beitragsgelder, die jährlich ins Programm der Öffentlich-Rechtlichen fließen, genügen nicht, um ein spannendes und vielseitiges Musikprogramm zu finanzieren. Jedenfalls keines, wie es selbst winzige Kulturcafés hinbekommen. Und das teils bei freiem Eintritt.

Bild (beschnitten) von: Carolm, gefunden auf Pixabay.de | Text: rw

Die Skurrilen wünschen: Skurrilen Tag!


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